Die Schokoladenvilla - Goldene Jahre

*Werbung / Rezensionsexemplar*

Roman von Maria Nikolai, erschienen Oktober 2019 im Penguin Verlag, Paperback, 720 Seiten, ISBN 978-3-328-10406-3

 

 

„Serafina steckte die Karte ein und schüttelte ungläubig den Kopf. Ausgerechnet hier in Stuttgart, weit weg vom ungestümen Berlin, traf sie an einem Schokoladenautomaten im Bahnhof auf ein Mitglied von Josephine Bakers Entourage. Manchmal hielt das Leben unerwartete Überraschungen bereit...“. (Auszug S. 13)

 

 

Willkommen in Stuttgart im Jahre 1926. Seit dem ersten (in sich abgeschlossenen) Band 1 der Trilogie rund um „Die Schokoladenvilla“ der Familie Rothmanns ist einige Zeit ins Land gegangen und viel hat sich verändert. Der 1. Weltkrieg ist überstanden, Victor und Judith haben zwei Kinder, Martin und Viktoria, Judiths Bruder Kurt ist in die Schokoladenfirma eingestiegen und sein Zwillingsbruder Anton hat sich mit einer Klaviermanufaktur selbständig gemacht.

 

Mit Serafina, der Halbschwester Victors, kommt nun eine weitere – bislang gänzlich unbekannte – Protagonistin ins Spiel. Teil 2 dreht sich vor allem um ihre Vergangenheit in Berlin und Gegenwart in Stuttgart. Die Vergangenheit gilt es aufzuarbeiten, die Gegenwart und Zukunft wird getragen durch das Zurechtfinden der jungen Frau in ihrer neuen Familie und die Entscheidung zwischen 2 Männern.

 

„Goldene Jahre“ ist ein erneut sehr unterhaltsamer Roman, der die unterschiedlichen Stimmungen dieser Jahre gut aufgreift: da ist etwas Verruchtes und im Gegensatz dazu das Fleißige, Strebsame. Wir werden Zeuge von haltlosem Vergnügen, aber auch dem Zusammenhalt Gleichgesinnter; alter Zorn kommt wieder auf, der in einem schrecklichen Ereignis mündet. Maria Nikolai schafft erneut mit ihrer packenden Schreibweise, dass ich mich beim Lesen in die jeweiligen Situationen hineinversetzt fühle. Bilder laufen wie ein Film vor dem inneren Auge ab – so manche Szene erinnert mich an Stummfilmzeiten, die ich sehr geliebt habe.

 

Aber der Roman ist nicht altbacken, sondern modern. Dies liegt insbesondere auch an der jungen Protagonistin Serafina sowie der jüngsten Tochter Viktoria nebst Freundin Mathilda, die frischen Wind in die Geschichte bringen. Der Roman kann daher für sich alleine gelesen und verstanden werden, da zwar Wichtiges aus Band 1 nochmals in Band 2 eingeflochten wurde, es aber mit jungen Romanfiguren weitergeht. Ich finde „Die Schokoladenvilla – Goldene Zeiten“ sehr gelungen und freue mich schon auf Band 3. Leider handelt die Leseprobe am Ende des Buchs nicht von diesem noch unveröffentlichen Teil, sondern wir bekommen einen Einblick in den ersten Band. Es sei außerdem anzumerken, dass der eigentliche Roman bereits auf S. 673 endet. Die restlichen rund 50 Seiten beinhalten Worterklärungen, Danksagungen und die vorgenannte Leseprobe...

 

Ein Wort noch zum Cover: dies hat einen wunderbaren Wiedererkennungswert. Die Villa im Hintergrund, die junge Frau mit dem hübschen Hütchen als wiederkehrendes Element im Vordergrund... ich bin wirklich sehr gespannt auf das Cover (und Buch) des dritten Teils!

 

 

 

 

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© Kathrin Nievelstein

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