Geteilte Träume - Eine deutsche Familiengeschichte

*Werbung / Rezensionsexemplar*

Roman von Ulla Mothes, erschienen 26.02.2021 im Lübbe Verlag, Paperback/Taschenbuch, 448 Seiten, ISBN 978-3785727294

 

 

„Das ganze neue Zeug aus dem Westen. Aber gut, probier ich“, sagte Bertha, und dann kam Kundschaft. In einem ruhigen Moment beugte sie sich noch mal zu Ingke hinüber. „1980 hat der rote Hans deinen Onkel Paul fast gekriegt. Das war, als Ernst mit diesem Kirchenfriedensaufnäher ankam. Die Geschichte musst du dir mal erzählen lassen.“ (Auszug S. 111)

 

Und das tat die Protagonistin von Ulla Mothes neusten Roman „Geteilte Träume“, der die West- und Ostgeschichte Deutschlands lesenswert am Beispiel von Ingke wiedergibt. Diese junge Frau wurde zu DDR-Zeiten von einem Ärztepaar adoptiert und erfuhr erst durch Zufall aufgrund eines Bluttests davon, dass ihr Eltern nicht ihre leiblichen Eltern sind. Die Spur führt durch die DDR-Geschichte und ist geschickt mit der West-Geschichte verknüpft, wobei neben geschichtlichen Fakten auch ganz viel Respekt vor dem Leben „hüben und drüben“ niedergeschrieben wurde.

 

Der Roman wirkt nicht plakativ „gut und schlecht“, sondern man merkt, daß die Autorin in ihren Recherchen zu ihrem Buch einige Zeitzeugen interviewt hat, deren Erzählungen sie dann anschaulich und ohne Ab-/Aufwertung in ihren Roman eingearbeitet hat. Mir gefällt das sehr!

 

Ja, ich habe den Roman gerne gelesen, denn auch sprachlich ist er ansprechend. Ulla Mothes arbeitet mit vielen Gesprächssituationen, die das Erzählte menschlich und nahbar machen. Irgendwie erzählt das ganze Buch über irgendjemand aus Ingkes Familie ihr ein Puzzlestück, aus dem letztendlich die ganze Vergangenheit der jungen Frau entsteht – Quasi ein Interview-Roman.

 

Ansprechend gestaltet ist auch das Buchcover mit dem nachcolorierten Foto einer jungen Familie.Das Bild passt wunderbar zum Inhalt – auch wenn die Protagonistin das vielleicht nicht immer so unterschreiben würde ;) Alles in allem gefällt mir der Roman, den ich gerne in einem Rutsch durchgelesen habe. Er bleibt mir im Gedächtnis und ich habe noch einiges lernen können. Für mich ein Lesetipp für alle, die gerne über unsere jüngere deutsche Geschichte lesen.

 

 

 

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© Kathrin Nievelstein

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