Helenes Versprechen

*Werbung / Rezension*

Roman von Beate Rösler, erschienen 18.01.2021 im atb Verlag, Paperback/Taschenbuch, erschienen 18. Januar 2021, 576 Seiten, ISBN 978-3746634968

 

 

Es scheint, als ob jede Station ihres bewegten Lebens der deutschen Autorin ein Roman wert sei ;) Anfang des Jahrtausends lebt sie mit ihrer Familie in Indien und inspiriert von dieser Zeit schreibt sie „Die Reise des Elefantengottes“; die nächste wichtige Station ist Vietnam, infolge dessen sie „Die Töchter des roten Flusses“ schreibt. Und nun ist sie zurück in Deutschland, genauer gesagt in Frankfurt am Main, und siedelt dort ihren neusten Roman „Helenes Versprechen“ an.

 

„Um acht beim Mond“ ist das Versprechen, welches die jüdische Kinderärztin Helene Bornstein ihrem Sohn Moritz mitgibt, als sie diesen mit einem der Kindertransporte aus Frankfurt nach England schickt. Sie selbst bleibt zurück, da ihr verstorbener Vater ihr aufgab, sich um die Familie zu kümmern...

 

In einem beeindruckenden Geflecht von Zeitsprüngen, bei denen ich aber nie den Überblick verloren habe, erfahren wir mehr über die junge Helene, wie sie Kinderärztin wurde, ihre erste Liebe kennenlernte und wie dann die Vor-/Kriegszeit all ihre Träume zunichte macht. Wir begleiten sie nach Ende des Krieges in die USA, wo sie ihre jüngere Schwester Marlies, welche schon in England Helenes Sohn Moritz aufgenommen hatte, wiedertrifft.

 

Anschaulich nimmt uns die Autorin mit in die Gefühlswelt ihrer Protagonisten. Wir erleben eindrücklich den Wandel vom fröhlichen, positiv in die Zukunft blickenden über den (insbesondere für andere) kämpfenden bis hin zum scheinbar gebrochenen Menschen. Aber wir blicken nicht nur in die Seele von Helene, sondern erfahren durch Rückblenden auch mehr über all die anderen Menschen und deren Gedanken bzw. Erlebnisse, die Helene wichtig sind. Hierbei haben sich beim Lesen auch meine Gefühle zu den einzelnen Romangestalten verändert, da man an deren Entwicklung teilhaben kann.

 

All das verpackt Beate Rösler empathisch und sprachlich mitreißend in Bilder, die mich beim Lesen und auch Tage danach nicht mehr losgelassen haben. Ich fühlte mich beim Lesen quasi mittendrin. Ein Grund, warum ich mich auch gefreut habe, im Rahmen einer Blogtour mehr in das Buch bzw das Thema „Kindertransporte“ eintauchen zu dürfen.

 

„Helenes Versprechen“ ist nicht der erste Roman in meinem Bücherschrank, der sich dem Thema „Juden vor dem zweiten Weltkrieg“ annimmt – aber es ist eines der Bücher, die Eindruck hinterlassen haben und an das ich mich erinnern werde.

 

Inspiriert ist der Roman übrigens von der wahren Geschichte der jüdischen Kinderärztin Dr. (An-)Tonie Sandels, welche ihr Medizinstudium in Frankfurt am Main 1928 mit Promotion abschloß. Einige Parallelen wie die Betreuung jüdischer Kinder im „Frankfurter Kinderhaus der weiblichen Fürsorge“, sowie die Auswanderung ihrer Geschwister, die Freundschaft zu einer Frankfurter Mutter, deren Sohn sie rettete und mit deren Familie sie eine enge Freundschaft verband, lassen sich - „schriftstellerisch“ abgewandelt – in dem Roman wiederfinden.

 

Neugierig? Na, dann ab in die Buchhandlung :-) Wer sich für spannende, authentische und gekonnte Romanliteratur interessiert, der sollte auf jeden Fall zu „Helenes Versprechen“ greifen.

 

 

 

 

 

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© Kathrin Nievelstein

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