Das Flüstern der Bienen

*Werbung / Rezensionsexemplar*

Roman von Sofía Segovia, Übersetzung von Kirsten Brandt, erschienen 01.03.2021 im List Verlag, Originaltitel El murmullo de las abejas, Festeinband, 480 Seiten, ISBN 978-3471360354

 

 

„Wohin geht der Teufel, wenn man ihn nirgendwo finden kann?“ (Auszug S. 215)

 

Wir befinden uns in Andalusien zur Zeit der Spanischen Grippe rund um 1918/20. Der Aberglaube beherrscht das Leben der Dorfbewohner und der Bewohner der Haciendas. Sofia Segovia nimmt uns mit in eine Geschichte voller alter Traditionen, die sie geschickt in die Alltagserzählungen rund um die Landbesitzer und ihre Pächter einwebt.

 

Den Rahmen bildet die Geschichte eines außergewöhnlichen Waisenjungen, der die besondere Gabe hat, mit Bienen zu kommunizieren. In dieser Geschichte stecken aber ganz viele weitere Schicksale, die alle abwechselnd erzählt werden. So kommen der Patron und seine Frau ebenso zu Wort wie der jüngste Sohn und ein neidvoller Pächter. Dabei erfahren wir mehr über das Leben rund um 1920. Hierbei scheut sich die Autorin nicht, teilweise sehr direkt das Geschehen zu beschreiben (ich erinnere mich spontan an die Szene der am Straßenrand abgelegten Toten und den Straßenhunden), so dass ich mich gut in die jeweiligen Szenen hineinversetzen konnte. Im Gegensatz dazu spielt sie aber auch immer wieder mit einer gewissen Poesie, die sich sehr anmutig liest. Hier sei auch die hervorragende Übersetzung von Kirsten Brandt lobend erwähnt.

 

So packend das Thema an sich ist, so schwierig und wirr ist das Buch selbst zu lesen. Selten habe ich so lange für einen Roman gebraucht, denn die Verschachtelung der verschiedenen Ansichten empfand ich als schwierig und so wurde ich immer wieder im Lesefluss gestört. Mehr als ein bis zwei Kapitel konnte ich nicht in einem Stück lesen... sehr ungewöhnlich für mich ;)

 

Erst zum Ende hin wird der Roman „rund“ und mit einer Mischung aus Bedauern und Erleichterung habe ich das Buch schließlich geschlossen... ratlos, wie ich es bewerten soll! Die Geschichte ist packend, die Wortwahl ebenso – aber der Aufbau und die Verschachtelung gefällt mir nicht. Daher siedle ich „Das Flüstern der Bienen“ im Mittelfeld des Rankings an.

 

Ein Wort noch zum Cover: Ich finde es absolut passend, dass der Roman nicht als Paperback, sondern als hochwertiges Hardcover mit Schutzumschlag erschienen ist. Die Illustration mit den Bienen, Orangen und Orangenblüten rahmt die Geschichte treffend ein und passt durch den weißen Hintergrund ganz wunderbar zu dem Roman. Etwas rustikal und nicht verkitscht, hat es mich angelockt... und sehr lange beschäftigt ;)

 

 

 

 

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© Kathrin Nievelstein

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