Das Erbe eines Sommers

*Werbung / Rezensionsexemplar*

Roman von Jamie Brenner, erschienen August 2020 im Goldmann Verlag, Paperback/Taschenbuch, 496 Seiten, ISBN 978-3442490141

 

„Penny stand am Waschbecken im Bad und seifte sich die Hände ein. Sie drehte die Seife hin und her, immer wieder, bis sie schäumte und Blasen bildete wie etwas Lebendiges. Das Wasser lief, und sie wusste, dass sie sowohl Wasser verschwendete als auch gegen Dr. Wangs Dreißig-Sekunden-Limit fürs Händewaschen verstieß, aber sie konnte einfach nicht aufhören.“ (Auszug S. 73)

 

Penny ist ein Teenager und hat nicht nur mit den Veränderungen, die dieses Alter mit sich bringt, zu kämpfen, sondern auch mit den Zwangsstörungen, die sie schon seit langem begleiten. Sie lebt mit ihrer alleinerziehenden Mutter Emma auf Long Island. Ihre Leidenschaft sind Graphic Novels und als sie den Künstler Henry Wyatt kennenlernt, bekommt sie durch ihn das Selbstbewußtsein, selbst eine Graphic Novel zu erstellen... doch dann stirbt ihr betagter Freund und alles wird anders: Sie erbt überraschend Wyatts Villa am Meer und aus der Vergangenheit des Künstlers taucht die resolute Bea samt Assistenten Kyle auf, die sich mit Verlust von Mann und Haus nicht zufrieden geben will.

 

Sehr bildlich und mitreißend lässt die New Yorker Autorin, von der ich bislang nichts gelesen habe, ihre Protagonistinnen agieren – ich fühle mich von der ersten Seite an mitgenommen. Das mag einerseits an der ansprechenden Sprache bzw. guten Übersetzung von Sylvia Strasser liegen, aber eben auch an den kleinen und großen Aktionen, die das Leben so mit sich bringt. Ich stehe quasi neben Penny am Waschbecken und schaue ihr beim Händewaschen zu...

 

Dieser Stil zieht sich ohne Hänger durch den ganzen Roman. Auch inhaltlich scheint es immer wieder vorhersehbare Wendungen zu geben, die dann aber doch überraschend enden. So bleibt es spannend.

 

Interessant finde ich, dass vor allem die weiblichen Protagonistinnen (Emma und Penny vs Bea) den Gegenpol bieten und Kyle so langsam als Bindeglied eingefügt wird. Man mag ihm anfangs misstrauen – aber es bleibt nicht aus, dass man ihn nach und nach ins Herz schließen muss. Im Gegensetz zu so manchem „Störenfried“ ;) Mehr sei nicht verraten...

 

Ja, mir hat der Roman wirklich gefallen! Und ich war ein wenig traurig, Penny und ihre Familie nach der letzten Zeile loslassen zu müssen. Aber die Geschichte war schlüssig erzählt und warum sollte man etwas Gutes unnötig in die Länge ziehen? Auf jeden Fall ein Lesetipp für alle, die sich gerne im amerikanischen Stil unterhalten lassen.

 

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© Kathrin Nievelstein

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