Herzblitze

*Werbung / Rezensionsexemplar*

Roman von Kristina Valentin, erschienen 14.09.2020 im Diana Verlag, Paperback/Taschenbuch, 320 Seiten, ISBN 978-3453360648

 

 

Kann ein Buch, welches sich thematisch u.a. mit dem Tod und Verlust auseinandersetzt, einem zum Lachen bringen?

 

Ja!

 

„Herzblitze“ von Kristina Valentin (alias Kristina Günak, siehe auch „Die Liebe kommt auf Zehenspitzen“) ist genauso so ein Buch. Die Protagonistin Felicitas wird an ihrem 45. Geburtstag vom Blitz getroffen und als sie im Krankenhaus wieder aufwacht, merkt sie, dass sie sich an das vergangene Jahr nicht erinnern kann. Es muss viel passiert sein, denn

 

„Das ist nicht mein Kleiderschrank“, erklärte ich Fridolin (Anmerkung: dem Hund), der mir natürlich gefolgt war und jeden meinen Handgriffe gebannt verfolgte, um weiter an seinen Chroniken über das Leben von Felicitas Morgenstern schreiben zu können. „Dieser Schrank gehört einer anderen Frau. Einer Frau, die ihre T-Shirts nach Farbe sortiert und ihre Unterwäsche faltet. Ich habe so etwas noch nie getan.“ (Auszug S. 58)

 

Geschickt zieht uns die Autorin in Felicitas Gedankenwelt und schon bald scheinen wir genauso verwirrt wie die Hauptdarstellerin selbst. Gemeinsam mit ihr müssen wir uns das verlorene Jahr erarbeiten. Hierbei helfen ein selbstgefälliger Ex-Mann, die erwachsene Tochter und eine neue Freundin. Außerdem erleben wir, wie Felicitas gleichzeitig die Gegenwart meistern muss – die Rückkehr in ihren Beruf, neue Arbeitskollegen und Arbeitsbereiche. All diese Facetten werden geschickt miteinander verknüpft; durch moderne Sprache, die situationsangepasst ist und eben ganz viel Humor:

 

„Den Start in mein neues Leben hatte ich mir ein klein wenig anders vorgestellt. Aber er begann nun mal sonderbar, daran war nichts mehr zu ändern. Er begann nämlich mit Hundekacke. Und einem Staubsaugerroboter, den ich nicht kannte, der aber fleißig vor sich hin arbeitete. Und der offenbar über keinerlei Erfahrung im Umgang mit Hundehinterlassenschaften verfügte... (Auszug S. 59 – Robbi-Besitzer wissen, was nun kommt * g*).

 

Aber da war noch was, oder? Sprach ich doch anfangs von Tod und Verlust:

 

Als wäre die Rückkehr Felicitas in ihr altes/neues Leben nicht schon lesenswert genug, packt Kristina Valentin noch mehr Tiefgang in ihren Roman. Wir bekommen den Arbeitsbereich der Hauptdarstellerin – ein Bestattungsinstitut – in einem für viele sicherlich ungewohnten Licht präsentiert. Durch sensible Einblicke in den scheinbar automatisierten Ablauf nach dem Tod, den Gefühlen der Hinterbliebenen und der Arbeit eines Bestatters nehmen wir uns beim Lesen einem oft gemiedenen Thema an. Auch hier schafft die Autorin gekonnt eine Verknüpfung von Ernsthaftigkeit und gleichzeitig Verarbeitung von Trauer, die ich so bislang eher in Büchern über das Leben nach dem Tod gelesen habe, aber nicht in einem Unterhaltsroman. Hut ab!

 

Alles in allem gehört „Herzblitze“ für mich zu einem der besonderen Lesehighlights der vergangenen Wochen. Ich liebe Kristina Valentins Humor, ihre Schreibweise mit Augenzwinkern und den Tiefgang ihrer Geschichten, den man aufgrund des Klappentextes sicherlich so nicht erwartet. Daher mein Tipp: nehmt das Buch mit – egal, ob ihr (so wie ich) auf Liebesgeschichten steht oder selbst im Alter der Protagonistin seid... ihr werdet es nicht bereuen.

 

 

 

 

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© Kathrin Nievelstein

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