Miss Elizas englische Küche

*Werbung / Rezensionsexemplar*

Roman von Annabel Abbs, Übersetzung von Michaela Meßner, erschienen 14. Juni 2022 im btb Verlag, Taschenbuch, 432 Seiten, ISBN 978-3442772292

 

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„Ich überfliege das Rezept ein drittes Mal. Etwas daran lässt mir keine Ruhe. Etwas anderes als die zwangsläufige Verschwendung und die ärgerliche Ungenauigkeit. Ich gehe im Geiste die Zutaten durch: Brot, Johannisbeeren, Rindertalg, Muskatnuss, Eier, Brandy, Sahne.“ (Auszug S. 51)

 

Bisher kannte ich die Bücher der englischen Autorin Annabel Abbs nicht, aber der Titel „Miss Elizas englische Küche“ hat mich neugierig gemacht, da ich ein Faible für britische Gerichte und alte Kochbücher habe. Im vorliegenden Roman geht es um eine wahre Geschichte der Kochbuchautorin Eliza Acton und ihrer Assistentin Ann Kirby, welche 1835 beginnt. Die Londoner High Society schwärmt für die französische Küche, der Handel mit exotischen Gewürzen boomt und die traditionellen englischen Rezepte geraten mehr und mehr zum Armenessen. Eliza Acton scheitert an ihrem Wunsch, ihren Verleger zur Herausgabe eines Gedichtbands zu überreden. Dieser gibt ihr die Aufgabe, ein Kochbuch zu schreiben... und mit der einfachen Ann Kirby an ihrer Seite wächst in Eliza Acton im Laufe des Schreibens mehr der Wunsch, die Küche zu revolutionieren. Es entsteht ein Kochbuch, welches ein Bestseller und Jahrzehnte eine Pflichtlektüre für Hausfrauen wird (wie übrigens auch ihr darauffolgendes Brotbackbuch).

 

Durch die abwechselnde Sichtweise der beiden jungen Frauen aus verschiedenen sozialen Schichten bekommt der Roman viel Tiefe. Die Autorin greift nicht nur das Thema Kochen auf, sondern auch sozialkritische Bereiche wie der Umgang mit psychisch Kranken, den Stand der Kirche, das Verhältnis von Mann und Frau in der Ehe und den Verlust von Traditionen. Ich fühlte mich durch die anschauliche Sprache (und gelungene Übersetzung) sofort mitgenommen in beide Welten, die im Laufe des Romans gekonnt miteinander verknüpft werden und so beide Protagonistinnen in ihrem Wesen verändert.

 

Kurzweilig und interessant – dazu ein belungenes Buchcover, welches die beiden Gesellschaftsschichten stilistisch wiedergibt – für mich ist dieser Roman eine absolute Überraschung und macht neugierig auf frühere und zukünftige Bücher der Autorin.

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© Kathrin Nievelstein

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