Das Herz im Wald, die Füße im Sand

*Werbung / Rezensionsexemplar*

Roman von Jule Böhm, erschienen 22.02.2022 im HarperCollins Verlag, Paperback / Taschenbuch, 352 Seiten, ISBN 978-3749902569

 

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„Ella bückte sich, griff nach einem abgefallenen Buchenblatt und hielt es in die Sonne. Ähnlich wie in einem Kaleidoskop – durch das Blattskelett in viele kleine Mosaiksteinchen aufgeteilt – präsentierte sich das helle Grün wie ein Kunstwerk von Gerhard Richter. Die Natur brachte eine unglaubliche Schönheit hervor, wenn man sich die Zeit nahm, genau hinzuschauen.“ (Auszug S. 40)

 

Ella kehrt mit ihrer Labradorhündin Paula nach Ostfriesland zurück – ihre Heimat, in der sie nach dem Tod ihrer Eltern bei Pflegemutter Connie aufgewachsen ist. Die junge Frau ist Inhaberin eines geerbten Modegeschäfts, ihr Herz schlägt aber für die Forstwirtschaft... und bald für ein altes Altenteilerhäuschen auf einem Gutshof in Strandnähe.

 

Auf dem Gutshof wird sie herzlich empfangen und schnell beginnt eine Freundschaft mit der Besitzerin Anne. Nur Clemens, dem der Gutshof mit seiner Schwester gehört, zeigt sich Ella gegenüber von Anfang an unfreundlich. Doch Mats – Clemens Sohn – schleicht sich immer mehr in Ellas Herz... und somit auch irgendwann Clemens. Und damit beginnen weitere die Probleme...

 

„Das Herz im Wald, die Füße im Sand“ ist ein romantischer Unterhaltungroman, der einen durch detaillierte Beschreibungen der Umgebung, fachliche Anmerkungen über die Forstwirtschaft und ganz viel Herzblut für die Menschen „dort oben“ in Ostfriesland mitnimmt in eine Welt voller Freundschaft und Liebe. Aber auch die Konflikte wiegen schwer und es war unterhaltsam zu lesen, wie die Autorin ihre Protagonisten auf ein Happy End hinsteuert.

 

Da ich bereits mit Begeisterung „Obstblütenträume“ (erschienen Februar 2020 unter dem Namen „Cordula Gravensteiner im Ullstein Verlag) gelesen habe, waren meine Erwartungen groß. Weil ich mich in Ostfriesland schon in meiner Jugendzeit verliebt hatte, hoffte ich auf eine Wiederholung großer Emotionen, wie ich sie schon im vorherigen Roman empfand.

 

Aber irgendwie wollte beim aktuellen Buch der Funke nicht so überspringen. Vielleicht lag es an den teils auf mich zu „erklärend/belehrend“ wirkenden Sätzen („wenn man sich die Zeit nahm, genau hinzuschauen“) oder an scheinbaren Unstimmigkeiten, die meinen inneren Widerwillen anfachten und meine persönliche Leseharmonie störten...

 

Andererseits fand ich die gewählte Kulisse sowie die ProtagonistInnen gelungen und der Aufbau der Geschichte packte mich auch. Die Einblicke in den Alltag der Forstwirtschaft waren interessant und die Zeiten im Pferdestall weckten in mir eine alte Sehnsucht. Die Backfreude Ellas hat mich während des Lesens in die Küche zum Keksebacken getrieben; leider war dem Roman aber keine Rezeptidee beigefügt, die ich hätte ausprobieren können.

 

Somit bin ich zwiegespalten in meiner Bewertung und mein Tipp: Wenn ihr das hübsch gestaltete Cover mit springender Labbihündin im Buchhandel entdeckt, schaut selbst rein und lasst euch von der Geschichte von Ella & Clemens fesseln.

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© Kathrin Nievelstein

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