Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe

Werbung / Rezensionsexemplar

Roman von Ulrike Renk, erschienen 16. August 2021 im atb Verlag (Aufbau Taschenbuch Verlag), Paperback, 501 Seiten, ISBN 978-3-7466-3555-2

 

 

Richard Dehmel, Ida Auerbach, Hedwig Lachmann, Franz Oppenheimer – Namen, die mir geläufig sind... und nun widmet sich die deutsche Bestseller-Autorin Ulrike Renk in ihrer neusten Familiensaga einer weiteren bekannten Frau dieses Reigens. Im Mittelpunkt steht nämlich Paula Oppenheimer, die ältere Schwester von Franz Oppenheimer, die durch ihn ihren späteren Ehemann Richard Dehmel kennen lernt. Gemeinsam mit dem Schriftsteller R. Dehmel hat sie 3 Kinder und veröffentlichte – u.a. mit seiner Hilfe - Kinderreime und mehr.

 

Der erste Band zeigt in rund 500 Seiten das Leben der jungen Paula, wie sie zuhause aufwächst, dann zu ihrer Tante zieht und dort in das gesellschaftliche Leben eingeführt wird. Wir bekommen ihre Leidenschaft zu Richard mit, ihre enge Verbindung zum Kapitänshaus an der Ostsee, welches sie regelmäßig zur Erholung mit ihrer Tante aufsucht und auch das zuletzt kompliziert anmutende Leben in einer Ehe zu Dritt... bevor sich Paula kurz nach der Geburt des dritten Kindes von ihrem Mann trennt – und der Roman endet.

 

Geschickt verbindet Ulrike Renk wahre Begebenheiten mit Geschichten, die ihrer Fantasie entsprungen sind. Sie verknüpft hierzu Unterlagen, welche sie von Paula Dehmels Familie erhalten hatte, mit ihrem Können, sich fantasievoll in die Wünsche ihrer LeserInnen hinein zu versetzen. Ich finde, das ist ihr recht gut gelungen.

 

Der Roman lässt sich flüssig lesen, bietet immer wieder etwas Spannung, kann meiner Meinung aber zeitweise die Emotionen nicht transportieren, so dass ein Auf und Ab entsteht. Mich hat besonders die erste Hälfte des Buches – die Jugendzeit Paulas und ihre Entwicklung von einem jungen Mädchen zu einer liebenden Ehefrau – begeistert und mitgenommen. Im zweiten Teil nimmt doch Richard Dehmel mit seiner „etwas komplizierteren Art zu Leben“ sehr viel Raum ein, der mich nicht so fesseln kann. Daher empfinde ich es fast erleichternd, dass sich Paula am Ende des Romans von ihm trennt und ich hoffe, dass mich Band 2 dann wieder so begeistert mitnimmt wie die erste Hälfte von „Paulas Liebe“.

 

Etwas schade finde ich allerdings, dass die Gestaltung des Covers doch so sehr an der Realität vorbei geht und so im Mainstream mitschwimmt. Paula Oppenheimer, verh. Dehmel, war nicht die „süße“ Frau mit Stupsnäschen, sondern wirkte auf den Fotos, die man so von ihr kennt, eher herb (dennoch apart). Auch die Zusammenstellung der einzelnen Motivteile sind mit anderen historischen Romanen bzw. Familienreihen austauschbar, was ich immer wieder sehr schade finde...

 

Aber alles in allem freue ich mich auf den nächsten Band und kann allen, die sich gerne von historischen Familiengeschichten mit realem Background unterhalten lassen, diesen Start von „Eine Familie in Berlin“ empfehlen.

 

 

 

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© Kathrin Nievelstein

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