Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang

*Werbung / Rezensionsexemplar*

Roman von Michaela Grünig, erschienen Oktober 2020 im Lübbe Verlag, Paperback, 576 Seiten, ISBN 978-3785727072

 

Bereits seit 10 Jahren schreibt die gebürtige Kölnerin Michaela Grünig Romane und Drehbücher, aber erst durch ihr neustes Werk „Palais Heiligendamm“ - Ein neuer Anfang – bin ich auf sie aufmerksam geworden... und ich bin begeistert!

 

Der Zweiteiler rund um die Hoteliersfamilie Kuhlmann in Doberan (nahe Heiligendamm an der Ostsee) ist eine packende Familiengeschichte zwischen dem Sommer 1912 bis Winter 1919. Im Mittelpunkt stehen die Geschwister Elisabeth und Paul, aber auch deren Schwestern Johanna und Luise sowie Bruder Friedrich bekommen genug Raum, sich uns näher bringen zu können. Die fünf könnten unterschiedlicher nicht sein: während es in der gehobenen Gesellschaft Anfang des 20. Jahrhunderts verpönt war, dass Frauen arbeiten, interessiert sich Elisabeth sehr für die Geschehnisse des von ihrem Vater neu gebauten Hotels. Währenddessen plagt den eigentliche Nachfolger – Paul – sein schlechtes Gewissen, denn wie soll er der Familie beibringen, dass er viel lieber Pianist werden würde? Der Älteste (Friedrich) geht seinen eigenen Weg und wird in Berlin angesehener Arzt, während das jüngste Kücken Luise der Familie neugierig durch die Welt flirtet. Und die älteste Tochter Johanna entdeckt nach einer standesgemäßen Beinahe-Heirat ihre soziale Ader.

 

Diese Geschichten sind aber nicht genug, denn wir erfahren auch mehr über die junge Minna, welche als Stubenmädchen der Familie eine große berufliche Wandlung vollzieht. Und natürlich darf auch die Liebe nicht fehlen: hier wird u.a. Julius Falkenheyn als weiterer Hauptprotagonist eingeführt... aber es gibt noch mehr Männer mit Herzschmerz in diesem Roman.

 

Viel passiert in den rund 7 Jahren Romangeschichte - und es ist keine Leseminute langweilig. Das liegt auch an dem packenden Schreibstil der Autorin, die so viel Informationen in einen Absatz packt, ohne sich aber zu verzetteln. Für mich war das Buch keines zum Durchfliegen, sondern ich habe es – für mich eher ungewöhnlich – in vielen kleinen Leseabschnitten gelesen. Dennoch hatte ich das bisher Gelesene immer auf dem Schirm, wenn neue Seiten auf mich warteten. Dies zeugt von gutem Aufbau, übersichtlichem Erzählstrang und eindrücklichen Bildern, die Michaela Grünig erschaffen hat.

 

Interessant finde ich auch die Wandlung, die einige Figuren vollziehen: mal ist mir Elisabeth sympathisch und ich kann mit ihr mitfühlen, dann kommt sie mir wieder unglaublich blasiert oder gar naiv vor, so dass ich sie am liebsten schütteln möchte. Ein gutes Zeichen, wenn einem Protagonisten so in die Geschichte reinziehen, oder?

 

Alles in allem ist der erste Teil der Heiligendamm-Saga wirklich empfehlenswert; man sollte nicht unbedingt Wert legen auf geschichtliche Details – diese werden zwar kurz und eher begleitend ausgeführt, aber die eigentliche Familiengeschichte steht deutlich im Vordergrund – sondern man sollte Spaß am Lesen opulenter Familiendramen haben, die vielschichtig aufgebaut sind. Überraschungen inklusive ;)

 

Auf den zweiten Teil, der im Mai 2021 erscheinen soll, freue ich mich sehr und kann es kaum abwarten, wie sich Elisabeth weiter entwickelt und was die anderen Geschwister noch so beizutragen haben.

 

 

Band 1:

 

 

 

Band 2 - Erscheinungsdatum 28.05.2021

 

 

 

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© Kathrin Nievelstein

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