Willkommen in der kleinen Kaffeerösterei

*Buchvorstellung / Rezensionsexemplar*

Roman von Susanne Oswald, Original erschienen 2020 unter dem Pseudonym „Paula Stern“ mit dem Titel „Die Kaffeedynastie – Tage des Aufbruchs“ bei Harper Collins, Neuauflage als Taschenbuch erschienen 27.12.2022 im Harper Collins Verlag, 320 Seiten, ISBN 978-3-365-00106-6

 

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Es kommt immer mal vor, daß ein Verlag einen Roman neu auflegt: hier wurde die bereits 2020 veröffentlichte „Kaffeedynastie-Reihe“ nun unter dem (deutlich erfolgreicheren) eigentlichen Namen der Autorin, Susanne Oswald, mit neuem Cover als Taschenbuch neu herausgebracht. Der Inhalt bleibt der Gleiche, der Titel lautet nun „Willkommen in der kleinen Kaffeerösterei“ und springt damit auf den Trend wie „kleines Cafe“, „kleiner Buchladen“, „kleiner Brautladen“ etc. auf. Auch das Cover ist deutlich moderner und farbenfroher geworden – mir gefällts!

 

Allerdings kam ich erst beim Reinlesen in Band 1 darauf, daß mir die Geschichte bekannt vor kam und das finde ich persönlich etwas schade. Inhaltlich scheinbar nix Neues, da hätte ich mir gewünscht, einen deutlichen Vermerk als „Neuauflage“ irgendwo sichtbar zu finden. Ich habe ihn jedenfalls erst im Buch auf Seite 4 gefunden. Gut, ich habe das Buch nicht gekauft, sondern als Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt bekommen habe. Ich hätte mich geärgert, wenn ich das Taschenbuch gekauft hätte und es wäre wohl postwendend zurück gegangen.

 

Mal abgesehen von diesen Anmerkungen ist der Roman selbst wirklich lesenswert, so daß ich meine damalige Rezension noch einmal (überarbeitet) hervorholen möchte:

 

Die Geschichte spielt in Aachen – einer besonderen Stadt im Dreiländereck mit viel Geschichte, die so gar nicht verstaubt ist, wie sie manchem aus dem Geschichtsunterricht erscheint. Die Autorin nimmt uns mit in eine faszinierende Stadt, der ich mich aufgrund meiner wohnlichen Nähe besonders verbunden fühle. Und so waren meine Erwartungen an diese Buchreihe rund um Corinne und die Familie des Kaffeebarons Ahrensberg natürlich recht hoch.

 

Band 1 wird in 2 Ebenen erzählt: In der Vergangenheit erfahren wir durch eine Art nachträgliches Tagebuch den Weg von Eberhard Ahrensberg rund um 1945, der sich einerseits schuldig fühlt durch die Taten seines Vaters, da dieser im Naziregime für viele Deportationen und andere Gräueltaten verantwortlich war. Andererseits fühlt der junge Mann sich gegenüber seiner Mutter und seinen Geschwistern verpflichtet, sie nach dem Krieg über Wasser zu halten. In diesem Zusammenhang lernen wir u.a. ein wenig über den Kaffeeschmuggel, der nach Kriegsende tatsächlich im Dreiländereck blühte.

 

In der Gegenwart lernen wir Corinne kennen, die Tochter des Kaffeebarons Ahrensberg, welche die besondere Leidenschaft zu Kaffee von ihrem Großvater geerbt hat. Da ihr Vater und ihr Bruder allerdings eher die Wirtschaftlichkeit in den Vordergrund stellen, kommt Corinne immer mehr in einen Gewissenskonflikt, der sie letztendlich ihren eigenen Weg gehen lässt.Zusätzlich hat Susanne Oswald noch weitere Geschichten (z.b. um sogenannte Stolpersteine am Aachener Dom) eingebaut, um die Vielfalt der alten Domstadt wiederzugeben.

 

Ähnlich wie in zuvor gelesenen Romanen der Autorin bin ich zwiegespalten: einerseits gefällt mir die eingängige und bildhafte Erzählsprache; andererseits bietet die Grundidee des Romans so viel mehr Spielraum! Dem Roman würde mehr Tiefe und Ausarbeitung gut tun... die Recherchen zum Beispiel am Westwall wurden ja gemacht. Schade, daß daran bei der Neuauflage nicht gearbeitet wurde.

 

Auf jeden Fall aber ist die Reihe rund um die Kaffeedynastie als leichte Unterhaltung bei einer Tasse Kaffee trotz kleiner Schwächen eine Empfehlung wert – insbesondere in der Neuauflage mit dem modernen Cover und den Rezepten im Anhang.

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© Kathrin Nievelstein

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